28. Januar, 2007 Dieter Frei

Mülhofen schuldet uns einen halben Kasten!

3.Herren - TSV Lay 5:9

Wo ist mein Schläger? Habt ihr meinen Schläger gesehen? F****n, wo ist das verdammte Ding?! Hmmmm…. Dann suche ich mir mal einen in der Halle. Da liegt ein Holz vom Paffenturnier – wunderbar! Jörg, hast du einen Belag für mich? – `nen schwarzen? – Egal welchen!! So, jetzt brauche ich einen roten Belag… Mikele, hast du noch Beläge? Klar, hier! Oh, wieder ein schwarzer… Na gut, vielleicht lässt sich der Gast dazu überreden, dass ich mit zwei schwarzen Belägen spiele… Nein!!! Ist gegen die Regeln. Gudde, Peter! Hast du einen roten Belag? Oho, wie dick ist der denn? Nicht du, Peter, der Belag! – Aso. 2,5 mm ist der Schwamm dick. So, jetzt habe ich alle Bestandteile, die man für einen regelkonformen Schläger braucht… Dimitri, kleb mal für mich, solange ich mich umziehe… So oder so ähnlich werden Legenden geboren. Alles beginnt mit einer Tragödie und endet. Und endet einfach. So war es auch am 27.01.2007 um 18.00 Uhr MEZ. Ich hatte am Donnerstag meinen offiziellen Schläger in der Kantine liegen lassen. 2 Tage später war er verschwunden. Somit musste ich improvisieren. Improvisation zeichnet stets einen Meister aus. Am Morgen des Samstages habe ich mit dem Gedanken gespielt, mich bei der Mannschaft krank zu melden, da ich bereits seit Wochen an einer leichten Lungenentzündung laboriere. Jedoch würde es wie ein mieser Schachzug zur Bilanzschonung aussehen, auf den nur Wenige in meiner Mannschaft zurückgreifen. Somit stellte ich mich meinem „Call of Duty“. Pünktlich hatte sich unser G verspätet, der wie so häufig unter Tage Hi-Fi- Anlagen verkaufen musste. Da sich Juppus ja immer noch keine Belastung eines kompletten Liga-Spiels zutraut, wurde er aus der Mannschaftsaufstellung dismissed, für ihn sprang Chris Malle ein. (Ihn sehe ich bei uns öfter spielen, als Michel und Jupp zusammen genommen). Ersatzverstärkt trat auch der freundliche Gegner auf. Anstelle von Winkler wurde Rüdiger Bialk reanimiert, mit einem Crash-Lifting versehen sah er auch wie ein Lebender aus! Das Spiel konnte beginnen. Zunächst die Doppel. Peter und Ich konnten mit langen Aufschlägen, als taktische Raffinesse in penibler Vorbereitung auf das Spiel ausgeklügelt, kaum Punkten, sodass wir sehr schnell dem Gegner gratulierten. Mikele und Bubu spielten stark auf und kämpften den Gegner nach 5 Sätzen nieder. Sehr ansehnlich, ihr Buben! G und Mailman erwischten zunächst einen Fehlstart ehe sie das Gastdoppel vor gehörige Probleme stellten. Am Ende durchaus unglücklich musste der Punkt nach Lay überwiesen werden. Es folgten die Einzel. Wäre ich Bernd, würde der Titel dieses Berichtes „Das Wunder von Bernd“ lauten. Denn was nun folgte, überraschte mich am meisten. Durch Pneumonie geschwächt und mit einem Ersatzschläger hatte ich mich im Vorfeld auf nachträgliche Weihnachtsgeschenke für den Gegner eingestellt. Nach dem verlorenen ersten Satz wurde jener Gedanke nur noch bekräftigt. Aber da machte ich die Rechnung ohne den Wirt, der mich nun gewähren ließ. Nach durchaus gutem Spiel konnte ich mich in 4 Sätzen durchsetzen. Stand: 2:2. Mikele war dran. Da ich parallel neben dran spielte, kann ich nur sagen, dass Michels Spiel früher zu Ende war als meins. Wie immer spielte Mikele mit dem Gedanken, auf die Platte in die Hocke zu springen, um dem Uli einen Head-Shot zu verteilen. Als erfahrener Lippenleser konnte ich an seinem Mund immer wieder folgendes ablesen: „Was war das für ein Schuss, du Noob??“ Wenn die ITTF die Satzlänge auf 6 Punkte reduzieren würde, würde unser Mikele immer in der Verlängerung verlieren. Die Mitte stand auf dem Plan. Hier wurden brüderlich die Punkte geteilt. Jörg siegte souverän gegen Uri Geller, der nur durch einen von Klebstoffinhalation verzogenen Blick glänzen konnte. Bubu ist fast wieder der alte… Peter fand gegen Markus Bornheim nie zu seinem Spiel. Er wurde immer wieder durch Schnittwechsel und Tempoverschärfung des Gegners unter Druck gesetzt. Dies zeigte Wirkung, sodass das Spiel glatt an Bornheim ging. Stand: 3:4. Oh je, das untere Paarkreuz. G und Malle versuchten ihr Bestes, doch die Niederlagen waren nicht zu verhindern. Es scheint, als ob Christian bei jedem Ersatzspiel in der Dritten über sich hinauswachsen würde. Leider wird es so selten belohnt. G ist bei seinem Spiel gegen Bialk zunächst nur warm geworden, um gegen Schäfer später zu brillieren. Zur Halbzeit ein knappes und vor allem unerwartetes 3:6. Wahrscheinlich wurde ich unterschätzt, wie es der schlechtere Manner beim Griechen sagte. Jedoch konnte ich auch gegen Uli mit dem einen oder anderen guten Spielansatz glänzen. Nach tollem Spiel beiderseits und zwei Time-Outs hintereinander im Fünften beim Stande von 9:9 konnte ich wieder mal die Oberhand behalten, und das mit einem zusammengeflickten Schläger… Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht… Weiter ging es mit dem Spiel von Michel. Michel verlor. Stand: 4:7. Schon im ersten Spiel von Peter spürte man den Trainingsrückstand. Gegen Geller hätte sie auch ein Blinder gesehen. Peters Gegner war wie geschaffen für ihn, jedoch zu viele Fehler… Schade, Birne! Lass dich im Training mal blicken! Jörg konnte seine gute Form auch in seinem zweiten Spiel unter Beweis stellen. Gegen Bornheim spielt er gewöhnlich 5 Sätze, so auch diesmal. Nach einem dramatischen und emotional geführten Match zog Bubu den Längeren. Toller Erfolg, Jörg! Oh je, das untere Paarkreuz. Diesmal wurden die Vorzeichen gedreht. Sowohl Christian als auch G fanden die nötigen Gegenmittel für den Gast und brillierten zeitweise, wie sie es im Leben noch nie taten. Beide zwangen den „Feind“ in den Fünften, wo BEIDE Matchbälle hatten. Aber Fortuna steht immer auf der Seite der Tüchtigen. Somit musste G in der Verlängerung nach klasse Spiel dem Andy gratulieren. Christian verlor am Ende knapp ebenfalls in der Verlängerung. Super gespielt, ihr Burschen! 5:9. Ein Unentschieden wäre nicht verdient, aber dennoch keinesfalls unverdient. Aber wir haben gezeigt, dass es auch gegen Übermannschaften durchaus geht. Und niemand ist unschlagbar, außer man hat Bardo Peters… Hoffentlich ist der Jupp bald wieder gesund, sodass wir mal auch wieder eine Siegchance haben. Trotzdem dankt die Mannschaft uns Malle für sein soziales Engagement in der Dritten. Schade, dass du nicht mehr mitspielen kannst… Man sieht sich am grünen Tisch! Freezy