Verein

Es war einmal...

Als sich am 1.Dezember 1953 32 Damen und Herren der damaligen "Dienstelle Blank" - einer Behördenstelle des Bundesverteidigungsministeriums in Koblenz - entschlossen, eine Sportgemeinschaft unter dem Namen "Tischtennis-Club Olympia Koblenz" zu gründen, konnte noch niemand ahnen, welchen Aufschwung dieser junge Club erleben sollte.

Bereits in den Monaten zuvor hatte man an zwei TT-Tischen, die im Konferenzsaal des Behördengebäudes (Hotel-Restaurant"Koblenzer Hof") aufgestellt waren, trainiert. Ein willkommener Zeitvertreib für die Beamten und Angestellten, die wegen der damals noch großen Wohnraumnot getrennt von ihren Familien leben mußten und nur Wochenenden bei ihren Angehörigen verbringen konnten.

Aus organisatorischen Gründen war es nicht möglich, bereits in der Rückrunde der Saison 1953/54 an den Meisterschaftskämpfen des Tischtennisverbandes Rheinland (TTVR) teilzunehmen, so daß man die Anmeldung beim Sportbund Rheinland und dem TTVR bis zum Beginn des folgenden Sportjahres hinausschob.

Wie beim "Amt Blank", hatte sich auch bei der"Paßkontrolldirektion" - einer Dienststelle des Bundesinnenministeriums - eine TT-Gemeinschaft aus Beamten und Angestellten gebildet. Da auch diese Gruppe im TTVR aktiv mitwirken wollte, selbst aber wegen der geringen Mitgliederzahl kaum einen eigenen TT-Club hätte gründen können, kam es 1955 zum Zusammenschluß mit dem damals ebenfalls noch reinen Behördenclub TTC "Olympia".

In der Spielzeit 1955/56 - man war inzwischen vom "Koblenzer Hof" in den Dachstuhl des Koblenzer Schlosses "umgezogen" - wurden zwei Herren- und zwei Damenmannschaften gemeldet. Von diesem Zeitpunkt konnten auch Nichtmitglieder der beiden Behörden dem Verein beitreten. Die Mitgliederzahl stieg auf 45.

Im Herbst 1956 wurde dem Verein der Trainingsraum im Schloss gekündigt. Während der Wintermonate spielte man im Haus "Moselland" im Weindorf. Trotz der Raumprobleme stieg die erste Herrenmannschaft in die Bezirksliga auf. Im Frühjahr zog man in einen Saal des Hotels "Heiligenhäuschen" in Pfaffendorf um, der ehemals als Kino genutzt worden war.

Noch im Jahre 1957 führte der Club in eigener Regie seine erste bundesoffene Stadtmeisterschaft durch, denen später noch weitere 6 "Internationale Koblenzer Stadtmeisterschaften" folgten.

Die Saison 1958/59 krönte das bisherige sportliche Bemühen. Durch die Einführung der ersten und zweiten Rheinlandliga bei den Damen- und Herrenmannschaften kam der TTC in den Genuß der "Klassenbeförderung". Die Herrenmannschaft konnte sich im oberen Tabellendrittel plazieren, die Damen erreichten auf Anhieb den zweiten Rang und gewannen Bezirks- und Verbandspokal. In diesem Zusammenhang muß erwähnt werden, daß inzwischen mehrere Spielerinnen des früheren Oberliga-Clubs TTC Koblenz die Mannschaft verstärkt hatten, wie überhaupt der Zugang von anderen Koblenzer TT-Vereinen und auch von auswärts das gesamte sportliche Niveau merklich verbesserte. Die größten Triumphe für den Verein erzielte in den nachfolgenden Jahren die erste Damenmannschaft, deren Erfolge an dieser Stelle kurz aufgeführt seien.

Im Sportjahr 1959/60 wurden Kreis- und Rheinlandmeistertitel errungen, eine "Olympianerin" wurde sogar Dritte in der Verbandsrangliste.

Zum zweiten Mal Rheinlandpokalmeister konnten die Damen im Sportjahr 1960/61 werden.

Auch im folgenden Sportjahr 1961/62 standen die Sterne für "Olympia" günstig: der Aufstieg in die Oberliga Südwest wurde errungen.

Bezirkspokalmeisterschaft und Rheinland-Mannschaftsmeisterschaft konnten in der Saison 1962/63 von der Damenmannschaft errungen werden. Erstmals in der Vereinsgeschichte des TTC starteten die Damen - wegen ihres Titelgewinns auf Rheinlandebene - an den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften . Eine zweite Damenmannschaft mischte nun kräftig in der Rheinlandliga mit.

Einen totalen Erfolg der TTC-Damen brachte das Sportjahr 1963/64. In der Oberliga Südwest - Gruppe 2 - erreichte man den zweiten Tabellenplatz. Außerdem wurden die Mannschaft Rheinland-Mannschaftsmeister und Rheinland-Pokalsieger. Die Pokalmeisterschaft brachte die Teilnahme an der Deutschen Pokalendrunde. Diese Erfolge konnten im folgende Jahr wiederholt werden. Hinzu kam ein zweiter Platz bei den Südwestdeutschen Pokalmeisterschaften. In der Spielzeit 1965 wurden abermals die gleichen Erfolge errungen, ebenso 1967/68.

Erfolgreichstes Jahr war für die TTC-Damen bis dahin die Saison 1968/69. Rheinland-Mannschaftsmeisterschaft, Rheinland-Pokalmeisterschaft und Teilnahme an den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften konnten erreicht werden. Bei den Deutschen Meisterschaften errangen die Damen überraschend einen vierten Platz.

An sportlichen Erfolgen brachte das Sportjahr 1963/1964 der 1.Herrenmannschaft den 2.Platz in der SW-Liga - Staffel III und der 1. Damenmannschaft den 2.Tabellenplatz in SW-Oberliga - Staffel II, außerdem den Rheinlandmannschaftsmeistertitel und die Rheinland-Pokalmeisterschaft, die bekanntlich zur Teilnahme an der Deutschen-Pokalrunde berechtigt. Die 2.Herrenmannschaft schaffte in bravouröser Manier den Aufstieg in die Bezirksliga.

Auf dieser Erfolgswelle "schwammen" die Damen auch in der folgenden Saison. Alle zu erringenden Meisterschaftstitel bis zur Südwest-Ebene wurden erkämpft. Der fünfte Platz bei Deutschen Mannschaftsmeisterschaften wurde gehalten. Die Erfolge wurden auch 1970/71 wiederholt. Den Pokalsieg auf Südwest-Ebene erkämpfte allerdings dieses Mal Kaiserslautern.

Mit dem Erreichen des zweiten Platzes in der Oberliga Südwest qualifizierte sich die erste Damenmannschaft 1971/72 für die Damen-Bundesliga, die in der Saison 1972/73 ihren Spielbetrieb aufnahm. Im Jahre 1974 krönten die TTC-Damen ihre Erfolgsserie: sie wurden deutscher Vizemeister.

Mit der zunehmenden Professionalisierung des Spielbetriebes und den damit verbundenen Kostensteigerungen konnte das hohe sportliche Niveau des TTC nicht gehalten werden. Zwar erreichten die Damen in einem Freundschaftsspiel anläßlich des 25-jährigen Bestehens des Vereins ein 8:8 gegen den späteren deutschen Meister aus Düsseldorf, mußten aber am Ende der Saison 1978/79 aus dem TT-Oberhaus absteigen. Die Leistungsträgerinnen verließen aus beruflichen und privaten Gründen den Verein.

Trotz guter Leistungen junger Nachwuchsspielerinnen war auch die Rheinland-Pfalz Liga auf Dauer nicht zu halten. Die einzig gebliebene TTC-Damenmannschaft startet heute in der Verbandsliga.

Auch den Herren erging es nicht besser. Nach jahrelangen guten Leistungen in der Bezirksliga mußte die erste Herrenmannschaft 1986/87 den Gang in die Bezirksklasse antreten. Allerdings machen Schüler und Jugendliche des TTC immer wieder mit guten Leistungen auf Kreis- und Bezirksebene auf sich aufmerksam.

Ein Tief in der Vereinsgeschichte war die Saison 87/88. Lediglich 2 Herren und eine Damenmannschaft waren dem Verein geblieben.

Glückliche Umstände (schulische Freundschaften) führten nun dazu, dass der TTC junge Spieler von anderen Vereinen für sich gewinnen konnte. So spielten in den 90ern sehr viele Studenten und Ex-Görresianer beim TTC.

Bereits in der Saison 90/91 vermeldete der Verein wieder den Start von 4 Herren- und einer Damenmannschaft. Die 1.Herrenmannschaft schaffte 1991 dabei wieder den Aufstieg in die 1.Bezirksliga.

In den Folgejahren konnte der Verein das Niveau halten, stieg dann aber 1996 wieder in die 2.Bezirksliga ab.

Die Damenmannschaft musste Anfang der 2000er mangels Spielerinnen vom Spielbetrieb zurückgezogen werden, dafür stieg die Anzahl der Herrenmannschaften auf 5 an.

Nach einigen vergeblichen Versuchen stieg die 1.Herrenmannschaft in einem denkwürdigen Finale in der Jahnhölle zu Mülheim 2003 wieder in die 1.Bezirksliga auf. Auch auf Kreispokalebene konnten Erfolge verzeichnet werden. 2005 erreichte die 1.Herrenmannschaft nach einem 4:0 über Bad Kreuznach und einem 4:2 gegen Beltheim sogar das Finale auf Rheinlandebene, welches sie knapp mit 3-4 gegen Drais verlor. Dies war sogar der Rhein – Zeitung einen Bericht wert.

2005 wurde hinter dem TV Cochem die Vizemeisterschaft in der 1.Bezirksliga errungen, 2006 führte die Erste bis zum vorletzten Spieltag die Tabelle an, musste sich dann aber aufgrund einer Niederlage in Karla in einer hochdramatischen Saison mit dem 3.Platz begnügen. 2009 dann endlich die Meisterschaft, die den TTC wieder berechtigte in der Rheinlandliga zu starten.

Auch aufgrund von Verletzungen musste die Mannschaft aber im Folgejahr wieder den direkten Abstieg hinnehmen. Seit dieser Zeit spielt sie in der 1.Bezirksliga, nach einer Spielklassenreform in der Saison 2020/21 in der Bezirksoberliga.

In Glanzzeiten hatte der TTC 6 Herrenmannschaften, momentan sind es noch 4 (Stand 05/ 2022). Hierbei gelang es in den letzten 2 Jahrzehnten die unteren Mannschaften kontinuierlich in höheren Klassen zu etablieren, so dass der Verein über ein sehr homogenes Spielermaterial verfügt.

Unser Vereinsheim im Schartwiesenweg wurde im Laufe der Jahre immer weiter modernisiert. Die stets steigenden Unterhaltungskosten zwangen den Vorstand zu neuen Ideen. So wurde Mitte der 2000er Jahre mit einer knappen Mehrheit im Vorstand beschlossen, eine Einbauküche im Vorraum zu installieren, um so die Vermietung attraktiver zu gestalten.

Ab 2010 wurde dann verstärkt in den Vorraum investiert und auch das Außengelände durch einen Grill ergänzt.

Neue Heizungen, Fenster, Türen, Böden, Tische, Bestuhlung, Fernseher, Beleuchtung, Toiletten etc. wurden fällig und trugen allesamt zur Verschönerung und Attraktivitätssteigerung unseres Vereinsheimes bei.

Manch kritische Situation galt es zu meistern, u.a. auch das große Hochwasser an Weihnachten 93. 63cm hoch standen Rhein und Mosel in unserer Halle. Der komplette Boden im Vorraum musste erneuert werden, die TT-Platten waren teilweise unbrauchbar (nur die aufgebauten Platten überlebten), alles musste neu gestrichen werden etc. pp.

Viele helfende Hände unterstrichen auch damals den guten Zusammenhalt im Verein.

Gemeinsames Erleben garantiert auch der seit den späten 2000er Jahren durchgeführte Biergarten an Rhein in Flammen. Der freitägliche Aufbau, das Event am Samstag und der Abbau am Sonntag bedeuten viel Arbeit aber auch Freude. Natürlich ist der Biergarten auch eine gute Einnahmequelle für den Verein.

Auch bei den jährlich durchgeführten Stadtmeisterschaften war ein ganzes Wochenende Arbeit angesagt. Eine stets abnehmende Teilnehmerzahl veranlasste den Verein 2007 dem Stadtsportverband mitzuteilen, sich einen neuen Ausrichter zu suchen.

Über unverminderten Teilnehmerandrang freut sich das seit 1992 ausgerichtete Pfannenturnier. Bei seiner 25.Ausgabe im Jahre 2016 waren fast 60 Teilnehmer am Start und sogar ein DTTB-Offizieller hielt eine Ansprache.

Seit Beginn der 2010er Jahre richtet der TTC den olympischen Dreikampf (Darts, Kicker, Tischtennis) aus. Dieses Event ist für die Zukunft sicherlich noch ein Trumpf im Ärmel der olympianischen Turnierlandschaft.