26. Oktober, 2014 Thomas Schmitt

Uhles nicht verdaubar für die Kowelenzer

TTC Ockenfels - 2.Herren 3:9

Spiel Nummer 4 war angesagt, es ging zu den punktgleichen Ockenfelsern. Wieder waren wir mit Verstärkung aus der Dritten unterwegs: dieses Mal halfen Marco (der Mohr) und G aus (nicht Gauss!). Es fehlte Thorsten, der irgendwo im mittleren Deutschland unterwegs war und unser Madrilene Markus. Ob er auch was vom "Classico" gestern Abend mitbekommen hat? Na ja, der eigentliche "Classico" des Wochenendes fand ja nicht zwischen Real und Barca statt, sondern zwischen den doppelten "Alftermanns" und den Olympianern. Die Hälfte unserer Truppe hatte schon seit 10 Uhr morgens schwer im Verein beim "Arbeitstag" geschuftet - heutzutage würde man das anderen Ortes wohl eher "Verschönerungstag" oder "Treffen zum Gemeinwohl des Vereins" nennen- und war dann vor dem Treffpunkt nur ganz kurz auch mal zuhause. Somit galt es quasi ohne Verschnaufpause nun auch noch den Ockenfels zu erklimmen. Dort angekommen wunderte ich mich doch über die "neue" Halle. Im Gespräch mit Alfters Rolf fand ich dann heraus, dass ich vor 11 Jahren das letzte Mal dort war... Nun, in diesem Zeitraum kann sich dann doch das ein oder andere mal verändern.... Das wir ein paar Kilometer von Kowelenz entfernt waren, belehrte mich der Aufruf des Ockenfelser Bürgermeisters zum gemeinsamen "Uhlesessen für Senioren ab 60" auf einem Schrieb an der Eingangstür. "Uhlesessen", watt is datt dann?? Nun ja, der gemeine Kowelenzer isst das auch schon im Juniorenalter und bedarf dazu auch keiner größeren gemeinsamen Interessensgruppe (aber: andere Länder- andere Sitten!). Vorzugsweise mit Apfelmus wird auch hier der "Döbbekoche" gerne und viel verzehrt. Für mich - als Badener (also mit viel viel feinerer Zunge..)- ist dieses Kartoffel-Wurst-Gericht allerdings nur mit Salat und nicht mit Apfelmus genießbar. Salat und Apfelmus oder Kraut und Rüben, so ungefähr liefen auch unsere Doppel heute. Wobei man natürlich auch sagen muss, dass die Gastgeber über 3 gute Doppel verfügen und wir quasi -durch die ständige Ersatzstellerei- nur ein neues ständiges Doppel mit Dimi und Thomas haben. Doch die patzten gegen Doppel 2. Ein 10-8 in Satz 4 konnte nicht zum Satzausgleich genutzt werden. Schuld daran war ein unerreichbarer Netzroller der Gastgeber, sonst wäre es in Satz 5 gegangen. Die beiden anderen Doppel mühten sich redlich, konnten aber leider keinen Satzgewinn verbuchen. Im Paarkreuz vorne kämpfte sich Conni nach einer Klatsche in Satz 1 immer mehr ins Spiel. Das Match war fast nur von Anschlag und Rückschlag geprägt. Im fünften Satz allerdings überboten sich beide Akteure mit Fehlanschlägen. Das Risiko beim Anschlag schon einen "reingewürzt" - um mal beim Thema Essen zu bleiben- zu bekommen war anscheinend sehr belastend. Conni gewann das Ding schlussendlich und verkürzte auf 2-3, da Dimi an der Nebenplatte derweil schon längst Alfter sen. "verputzt" hatte. Dimi spielte nicht nur gewohnt druckvoll sondern auch clever und somit war das Match in 3 Sätzen gegessen. Das war eine reife Leistung unseres vorderen Paarkreuzes! Die Vorentscheidung für das gesamte Match fiel anschließend in der Mitte: Andy gegen Schmelzer und Thomas gegen Alfter jun. Es entwickelten sich zwei hochdramatische Spiele.. Andy bekam einfach trotz ständiger Führung keinen der ersten beiden Sätze in der Verlängerung nach Hause und war dann im Dritten chancenlos. Meine Wenigkeit bot derweil sein bestes Spiel für diese Saison: Vor- und Rückhandtopspins 5 Sätze lang ohne Ende, aber Alfter jun brachte alles aus der Halbdistanz zurück und nutzte seinerseits jede sich bietende Chance zum Angriff. Letztendlich siegte der Ockenfelser verdient und brachte seiner Truppe das 5-2. G kämpfte und machte gegen Zimmermann den Älteren, der aber zeigte, wie einer der Besten im unteren Paarkreuz spielt. Völlig falsch platziert der Kerl dort, aber in einer guten Mannschaft spielen halt auch mal so Jungs im dritten Paarkreuz. Unser Marco hatte gegen Job auch so einiges zu tun. Das Spiel des Ockenfelsers sieht zwar etwas unscheinbar aus, ist aber sehr effektiv. Mal abgesehen davon, dass der Kerl kämpft wie ein Stier, bringt er ein gutes Blockspiel und eine enorme Ballsicherheit mit. Jeder Punkt muss hier hart erarbeitet werden. Marco machte das gut und gewann in 3 knappen Sätzen. Vorne gings dann weiter: Dimi offenbarte gegen Zimmermanns Jürgen ungewohnte Anschlagprobleme und fand auch sonst irgendwie keinen richtigen Zugriff zum Spiel. In Satz 4 spielte Zimmermann dann 2 Riesenblockbälle zu Beginn und konnte sich mit 5-1 absetzen. Da war die Birne dann geschält und der Käse auch noch gegessen. Conni brauchte einen Satz, um sich auf das Abwehrspiel von Alfters Rolf einzustellen. Danach spielte er gut mit und verpasste den Einzug in Satz 5 nur hauchdünn. Damit stand es bereits 8-3 für die Gastgeber. Nun gut, mein Spiel gegen Schmelzer sollte eigentlich ein Punkt für uns sein und in den Spielen danach waren die Chancen eigentlich fifty-fifty verteilt. Wie gewohnt gewann ich auch die ersten beiden Sätze- wenn auch knapp- gegen einen meiner Lieblingsgegner (noch lieber ist mir aber der Rolf..). Danach ließ ich mich dann aber mehr und mehr einlullen, machte zu wenig Druck. So kam es, dass ich in den Fünften musste. Bis zum 4-0 lief dort alles glatt, dann aber konnte Marc einen Riesenballwechsel zum 3-4 für sich entscheiden und spielte anschließend wie losgelassen. Relativ chancenlos musste ich zum Schluss gratulieren. Bleibt die Frage, ob Marc auch noch beim Aufruf zu unserem nächsten Match wieder hyperventiliert, so wie es bisher laut seiner eigenen Aussage immer war. Oder bleibt der einzige Angstgegner nun der Scharrenbachs Herbie? Auch als Philantroph werde ich versuchen, diese alten Zustände so schnell wie möglich wieder herzustellen... Somit war das 3-9 besiegelt. Ein verdienter Sieg für die Gastgeber, der allerdings ein wenig zu hoch ausgefallen ist. Denke aber, dass wir im Rückspiel in heimischen Gefilden durchaus nicht chancenlos sind. Die Bedingungen heute auf dem Ockenfels waren doch schon etwas beengt und ungewohnt für uns, schließlich fand zeitgleich noch ein Match in der ohnehin nicht riesigen Feuerwehrarena statt. Zum Abschluss des Tages erfreuten wir dann auch in kompletter Mannschaftsstärke mitsamt unseren 3 weiblichen Fans auch noch unseren Griechen und machten ihn zum eigentlichen Gewinner des Abends. Und den "Uhles" suchten wir hier vergeblich auf der Speisekarte...