25. Februar, 2024 Stefan Schmitz

Herren III - TTG Moseltal III 8:2

Pflichtaufgabe souverän erfüllt

Konzentrierter Auftritt beim 8:2 Heimsieg über Moseltal

Heimspielwochen bei Olympia 3 - so könnte man den weitern Verlauf der Saison beschreiben.

Von den ausstehenden 5 Partien bis zur erhofften Aufstiegsfeier finden 4 im geheiligten Olymp statt, den Auftakt machte die Partie gegen Moseltal 3 am gestrigen Samstagabend.

Ein Blick auf die Tabelle machte schnell klar, wie die Rollen verteilt waren. Wir waren klarer Favorit, aber wie sagt man so schön: „Jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden“.

Wir liefen in gewohnter Stammbesetzung auf, Moseltal hingegen hatte im hinteren Paarkreuz 2 Ausfälle zu beklagen und trat somit mit Ersatz an.

Die Eröffnungsdoppel sind schnell erzählt: Oli und Stefan hatten in Satz 1 noch etwas Mühe, ihren eigenen Rhythmus zu finden, danach ging es aber unspektakulär und schnell: 11:9, 11:5 und 11:3  ging die Partie an uns. Auf der Nebenplatte nahm derweil das altbekannte Drama seinen Lauf - warum unsere beiden Spitzenspieler im Doppel einfach keine Abstimmung finden, weiß wohl nur der Tischtennisgott. Ja, sie kämpften diesmal wirklich gegen ihren eigenen Fluch, am Willen lag es nicht. Und es war auch durchaus knapp - zweimal holten unsere Jungs den Satz in der Verlängerung, aber letztlich mussten sie im Fünften zu Acht Brachtendorf/Bolkenius gratulieren.

Nicht unerwähnt lassen sollte man hierbei die Tatsache, dass die Moseltaler Ersatzspielerin Sophie Bolkenius während der gesamten 5 Sätze nicht einen einzigen Aufschlag oder scharfen Schnittball von Luca „fressen musste“ - Hut ab für diesen konzentrierten Auftritt.

Im oberen Paarkreuz hatte Luca dann wenig Mühe mit seinem Gegenüber Tobias Dany. Da die beiden sich aus einer gemeinsamen Vergangenheit beim FV Dieblich sehr gut kennen, kam allerdings kein wirklich schönes Spiel zustande. Beide spielten sich systematisch in ihre jeweiligen Schwachstellen, so dass der Schiedsrichter und Schreiber dieses Artikels froh war, als das Spiel mit 3:1 für uns beendet war. Dafür ging es an Tisch 2 wesentlich enger, hochklassiger und spannender zu. Grauberger / Brachtendorf war schon im Hinspiel eine extrem umkämpfte Geschichte, und unser Andi wollte Revanche! Von Beginn an entwickelte sich ein packender Schlagabtausch, in dem Andi zumeist mit schönem Topspin eröffnete, und Manuel humorlos blockte oder zurück drosch. Dabei war kaum ein Punkt vorhersehbar. Die ersten beiden Sätze musste Andi mit 10:12 und 9:11 abgeben, war aber jederzeit voll im Spiel. Im Dritten konnte er erstmals das Blatt wenden und siegte mit 12:10. Die entscheidende Aktion (Achtung Spaß! )dann Mitte des vierten Satzes: Der bis dahin zählende Schiedsrichter, Tobias Tinapp, wurde zu seinem eigenen Einzel gerufen und durch Tobias Dany ersetzt. Unter ihm blühte Andi förmlich auf, machte aus einem 6:4 im Vierten ein 11:6 und zog im Fünften gnadenlos davon. 11:1, Spiel Satz und Sieg nach einer wahren Energieleistung. Bravissimo Andi!

Damit gingen wir mit 3:1 ins untere Paarkreuz - und da sind wir ja nicht ganz so schlecht aufgestellt. Oli eierte im ersten Satz (man kennt das bei ihm!) noch etwas rum, fand dann aber seinen Rhythmus und siegte letztlich ungefährdet und deutlich in 3 Sätzen. Zumeist genügte hierbei eine weiche Eröffnung, um den Punkt einzutüten. Stefan ging am Nebentisch sehr konzentriert zu Werke, musste er gegen Sophie Bolkenius in der Vorsaison ja schon einmal über die volle Distanz von 5 Sätzen. Letztlich lief das Spiel zumeist nach dem gleichen Schema ab. Stefan schlug mit Unterschnitt (man arbeitet dran!) in ihre Rückhand auf, um dann nach 1-3 Vorbereitungs-Schupfbällen aufzuziehen. Schafft man das gegen die Laufrichtung von Sophie, holt man zumeist den Punkt. Zieht man diagonal in ihre Vorhand, frisst man nicht selten einen schnellen Block und bekommt ein Taxi. Schlussendlich siegte Stefan 3:1 in einem guten Spiel - wohlwissend, wie knapp die einzelnen Sätze waren.

Somit stand ein 5:1 auf der Anzeigetafel und wir hatten das Unentschieden sicher.

Auf dem Center Court kam es nun zum Spitzenduell 1 gegen 1. Es entwickelte sich eine enge Kiste, die ersten beiden Sätze gingen jeweils über die Verlängerung, und nicht selten hörte man Luca sich selbst zurufen „spiel doch weiter, du weisst, das er die Bälle blockt“. Ab dem dritten Satz verlagerte sich die Fehlerhäufigkeit dann zu Ungunsten von Moseltal auf Manuels Seite, so dass Luca am Ende verdient mit 3:1 als Sieger vom Tisch ging.

An Platte 2 musste Andi am eigenen Körper erleiden, dass Tischtennis ein Bewegungssport ist und konditionell durchaus fordernd sein kann. Tobias Dany stand sicher in der Abwehr, brachte mehrfach starke Angriffsbälle zurück und streute immer wieder überraschend schnelle Blockbälle ein. Und Andi musste laufen, laufen und nochmal laufen. Zeitweisen hing der arme Kerl über der Bande und faselte irgendetwas von Luft, Wasser oder Mama ;-). So holte Moseltal in diesem schön anzuschauenden, gutklassigen Spiel den Zweiten Punkt des Abend und verkürzte auf 2:6.

Aber: Der Sieg war uns mit Erreichen des 6. Punktes nicht mehr zu nehmen.

So ging es nur noch für das Satzverhältnis und die Bilanzen in die 2 abschließenden Einzel des Abends. Im unteren Paarkreuz ist unser Oli mit einem TTR von 1553 Punkten der mit Abstand stärkste Spieler der Liga und war sich wohl sehr siegessicher. Zu sicher, wie man schnell sehen konnte. Er eröffnete mit seiner Rückhand zu häufig parallel in Sophies Vorhand, und schon hörte man von der Bank Sätze wie „Taxi für Oliver Wulframm“, gepaart mit einem anerkennenden Nicken für Sophies Leistung. Die ersten beiden Sätze verlor er er recht humorlos 3:11 und 5:11, derweil überlegten wir fieberhaft, ihn bei den nächsten Vorstandswahlen als Frauenbeauftragten vorzuschlagen. Aber auch ein Oli, sonst eher erfolgsverwöhnt, kann kämpfen. Und das tat er. Mit veränderter Taktik (Topspin in Richtung Rückhand oder Körper) biss er sich in die Partie und holte sich die Sätze 3 und 4 recht klar mit 11:5 und 11:6. Wer nun aber gedacht hatte, Sophie wäre gebrochen und der Drops gelutscht, sah sich getäuscht. Sie zog stoisch ihr Spiel durch, und plötzlich stand es zuerst 1:6 und dann 6:10 aus Olis Blickwinkel. Und jetzt Hand aufs Herz, beim Gesamtstand von 7:2 (Stefan hatte sein zweites Einzel bereits schnell 3:0 gewonnen) hätten wirklich alle in der Halle Sophie diesen Sieg gegönnt. 4 Matchbälle gegen einen Gegner mit ca. 170 Punkten höherem TTR - das hat man ja nicht so oft. Aber es kam, wie es dann im Tischtennis halt manchmal kommt. Oli erhöhte Konzentration und Druck, und Sophie fehlte der Mut, einfach einmal voll ins Risiko zu gehen. Der Vorsprung dafür wäre da gewesen! So konnte Oli zum 10:10 ausgleichen. Beim Stand von 11:12 musste er dann den fünften Matchball abwehren, und gewann am Ende sehr glücklich, aber natürlich auch kämpferisch stark, mit 15:13 im fünften Satz.

Noch besser als das 8:2 schmeckten uns dann zuerst Bier und Pizza-Baguettes und am nächsten Morgen das Ergebnis aus Rhens: 4:6 Niederlage der Rhenser gegen Müllem 5. Damit dürfte uns der Relegationsplatz schon jetzt nicht mehr zu nehmen sein, aber den wollen wir ja gar nicht.

Einziger Wermutstropfen des Abends: Ein heftiges Umknicken von Stefan im ersten Satz des Anfangsdoppels, das sich bei genauer Betrachtung der Schwellung und des Farbspiels am nächsten Morgen als vermutlicher Bänderriss herausstellte. Hauptsache durchgespielt …

Herren III TTG Moseltal III
Wulframm, Oliver
Schmitz, Stefan
Dany, Tobias
Tinapp, Tobias
11:9 11:5 11:3
3:0 1:0
Briesch, Luca Marc
Grauberger, Andreas
Brachtendorf, Manuel
Bolkenius, Sophie
9:11 13:11 7:11 12:10 8:11
2:3 1:1
Briesch, Luca Marc
Dany, Tobias
11:9 11:8 9:11 11:9
3:1 2:1
Grauberger, Andreas
Brachtendorf, Manuel
10:12 9:11 12:10 11:6 11:1
3:2 3:1
Wulframm, Oliver
Tinapp, Tobias
12:10 11:6 11:4
3:0 4:1
Schmitz, Stefan
Bolkenius, Sophie
11:8 10:12 11:5 12:10
3:1 5:1
Briesch, Luca Marc
Brachtendorf, Manuel
12:10 10:12 11:8 11:6
3:1 6:1
Grauberger, Andreas
Dany, Tobias
9:11 12:14 11:7 4:11
1:3 6:2
Wulframm, Oliver
Bolkenius, Sophie
3:11 5:11 11:6 11:5 15:13
3:2 7:2
Schmitz, Stefan
Tinapp, Tobias
11:3 11:6 11:9
3:0 8:2
27:13 8:2