03. November, 2010 Jörg Manner

Mit der Zweiten...

Mit der Zweiten sieht alles gut aus. Nur die Abfassung der Spielberichte lässt zu wünschen übrig. Dabei war das spektakulär und von keinem Experten nur im Ansatz so erwartet, was sich Freitagabend in Oberbieber abgespielt hat. Die Zweite hatte bei realistischer Einschätzung im Abstiegskampf nur im unteren Paarkreuz Siegchancen. Oben warteten mit dem Austriaboy Heiko Zecha ein Top15-Spieler der vergangenen Saison in der 2.Verbandsliga und Florian Henrich einer der besten Akteure unserer Klasse. In der Mitte standen Peter und Benni gegen Pfefferkorn und Röder ebenfalls vor unlösbaren Aufgaben. Ach so, Entschuldigung, das ist jetzt natürlich ein Spielbericht, das Neueste ist es nur wegen der zeitlosen Aktualität der Ereignisse. Es geht nämlich um die Chance des Außenseiters, die zu nutzen wir von Olympia schon häufiger in der Lage waren. Man denke an die entscheidenden Spiele der Ersten in der vorletzten Saison. Wenn man befreit aufspielt ist vieles möglich. Zum Beispiel eben dann zwei gewonnene Eingangsdoppel, ein Punkt oben und Benni gewinnt gegen Röder. Zweimal unten, Dieter und Conrad. Tatsache, wir führen sechs zu drei in Oberbieber. Dann der Auftritt der Birne. Ein absurdes Drama brachte der Berliner auf den Tisch. Wer kann so was spielen? Gegen Jörg Röder wird Peter immer besser, man weiß, wenn der mal in Fahrt ist?. Peter trifft und trifft und führt mit zwei zu eins. Im vierten ein wahrer Spielrausch. Das Schöne ist ja, dass der Peter auch alle Bälle kann. Und man ihm wirklich gut zugucken kann, wie er sich durch den Satz wühlt, Punkt um Punkt erkämpft. Es steht sechs zu zwei als Hans-Peter Pfefferkorn eine Auszeit nimmt. Allerletzte Chance ? und Jörg Röder schaltet jetzt ab. So was von Tunnelblick habe ich selten gesehen. Dieser Satz endet Elf zu sechs ? für Jörg Röder, der dem immer noch wacker fightenden Peter keine Chance mehr lässt. Neun Punkte in Folge. Fünfter Satz. Und der Oberbieberer macht weiter. Spielrausch nennt man das, peng, peng, mit den Rückhandnoppen weit raus, und die Vorhand hinterher. Peter fliegt durch die Box, kann sich nicht mehr wehren. Jörg Röder trifft alles. Es steht neun zu null. Achtzehn (18) Punkte hintereinander. Die allermeisten Spieler, die ich kenne, hätten jetzt die Kugel zweimal ganz schnell weggemacht, um nur schnell aus der Halle zu kommen und so schnell keinen Schläger mehr anzufassen. Mehr Frustration geht nicht. Das hatte ja alles nur vier oder fünf Minuten gedauert. Ein totales Debakel. Doch nicht so Peter, die Birne, der spätestens beim neun zu zwei wieder Hoffnung schöpfte. Und spätestens beim neun zu fünf war die Sache auch für den Oberbieberer wieder eng. ?Wenn der Peter das gewinnt, laufe ich nackt durch die Halle?, ließ unser Spielführer verlauten. Dazu kam es nicht. Röder zum 10 zu 5. Es war ein verzweifelter Kampf, den Peter kämpfte, aber er war ansehnlich und ehrwürdig. Bei neun zu zehn gab es einen sehr langen Ballwechsel zum 11 zu neun für die Gastgeber. Ich hatte die Aufsicht über das zu zählende zweite Einzel längst verloren und mir die Schimpfe des Mitspielers eingehandelt. Doch Peter hatte uns trotz Niederlage das Vorbild für den Rest der Partie geliefert. So muss man kämpfen. Und wir kamen noch einmal, trotz 6 zu acht-Rückstand. Conrad drehte sein Match, Torri und ich siegten im Schlussdoppel. Acht zu acht, wir können mithalten in der 2. Bezirksliga, was wir am Samstag durch ein 9 zu 4 gegen Rheinbrohl untermauerten. Natürlich muss erwähnt werden, und gleich lese ich den vermutlich wie immer lesenswerten Artikel des Sportwarts, dass das Spielniveau am Sonntagmorgen noch um einiges höher lag. Was ich als Zuschauer von Michael und vor allem Kiet geboten bekam, war wirklich sehenswertes Tischtennis vom Feinsten. Mehr Zuschauer hätte die Erste daher verdient, zumal in der Tabelle noch alles drin ist. Neues vom Vorstand: Wir haben investiert. Wie? Man wird sehen.